VS Leopoldinum – Smart City
Hier wird Schulraum zum Lebensraum
Mit Platz für rund 700 Kinder ist der Smart City Schulcampus das größte Schul-Neubauprojekt seit Jahrzehnten und die direkte Reaktion auf das starke Bevölkerungswachstum im Westen der Stadt.
Für die zukünftigen kleinen Bewohner der My Smart City Graz bedeutet dies einen kurzen Schulweg und Lernen in nächster Nähe zum Wohnort.
Die Eröffnung der Volksschule Leopoldinum fand am 18.10.2019 statt. Die Schule gilt als Vorzeigestück und Leuchtturmprojekt der Grazer Bildungspolitik. Die Schule umfasst zwölf Volksschulklassen und wurde von der Architektin Alexa Zahn, die sich im europaweiten Architekturwettbewerb durchgesetzt hatte, entworfen. Hohe Investitionen und qualitativ hochwertige Ausstattungen sowie durchdachte Grundrisse ermöglichen moderne pädagogische Konzepte. Es gab die Möglichkeit, die Schule im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
In einem zweiten Bauabschnitt entsteht eine Mittelschule mit ebenfalls zwölf Klassen, die im Herbst 2024 in Betrieb gehen soll.
Mehr Informationen auf www.graz.at.
Energie für die VS Leopoldinum / SC
Geothermie und Dachbegrünungen in Kombination mit Photovoltaik versorgen die Volksschule mit Wärme und Strom.
INFO
Gebäude-Nutzfläche: 4.256 m2
Heizwärme- bzw. Kühlbedarf laut Energieausweis: 12,12 kWh/m2a bzw. 30,63 kWh/m2a
PV-Anlage: 25kWp PV-Anlage, 88 Module
Erdwärmesondenfeld: 9 Doppelrohr-U-Sonden á ca. 100m Länge
> Heizung: 55kW Sole-Wasser Wärmepumpenanlage, ca. 36% Deckung des Heizenergiebedarfs und ca. 43% des Heizwärmebedarfs inkl. Lüftungsenergiebedarf
> Kühlung: 17,4MWh/a FreeCooling (Direktkühlung) mit einer Maximalleistung von 60kW und einer Dauerleistung von 30kW
Die Volksschule stellt den ersten von zwei Bauabschnitten dar. Sie berücksichtig bereits, z.B. durch den Fernwärmeübergaberaum, die haustechnischen Anlagen für beide Abschnitte.
Solargründach zur Stromversorgung
Auf dem Gebäudeteil entlang der Waagner-Biro-Straße wurde ein PV-Solardach durch eine reduziert intensive Dachbegrünung in Kombination mit einer Photovoltaikanlage errichtet. Die Begrünung sorgt dafür, dass Niederschlagswasser gespeichert wird bzw. zeitverzögert abfließt oder überhaupt verdunstet. Gründächer fördern somit den thermischen Ausgleich und sind für das Stadtklima von besonderer Bedeutung, da sie einen wertvollen Beitrag gegen die Aufheizung dicht bebauter Stadtteile leisten. Zudem sind sie Lebensraum für Vögel und Insekten und ästhetisch von hoher Qualität.
Wärme und Kühlung durch Erdwärmesonden
Die Wärmeversorgung erfolgt aus zwei Quellen. Neben einem Fernwärmeanschluss sorgt eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, die mit Energie aus Erdwärmesonden im Bereich des Schulgartens gespeist wird, für Wärme und Kälte. Die Anlage beheizt und kühlt das Schulgebäude auf Niedertemperaturniveau über eine Fußbodenheizung bzw. über Deckenstrahlplatten im Turnsaal. Diese geben eine als angenehm empfundene Strahlungswärme ab und erzeugen warme Oberflächen. Für die Beheizung ergibt sich dadurch ein reduzierter Bedarf, da die Raumlufttemperatur gesenkt werden kann.
Im Sommer wird das Erdwärmesondenfeld regeneriert (erwärmt), indem ein FreeCooling Betrieb die Schulräumlichkeiten kühlt und die Zuluft vortemperiert. Die zentrale mechanische, CO2-geregelte Lüftung mit Wärme- und Feuchterückgewinnung sorgt für frische vorkonditionierte Luft und dient der Nachtauskühlung der Betonspeichermassen. Es gibt zusätzlich die Möglichkeit die Fenster zu öffnen.