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Oliver Vallant, Bauträger

Name: Oliver Vallant, Bauträger in der mySmartCity

Firma: Insula GmbH

Das Projekt mySmartCity Graz

Oliver Vallant ist Gesellschafter der Insula GmbH und als Bauträger im Baufeld Mitte der mySmartCity Graz involviert. Gemeinsam mit KS-Baumanagement ist er seit 2017 dabei, das Baufeld Mitte zu entwickeln.

Mehrere Punkte reizen Oliver Vallant an dem Projekt mySmartCity Graz. Zum einen hat das Grundstück aufgrund der geringen Verfügbarkeit von Baufeldern in dieser Größe, auf dem sich keine Sanierungs- oder Abrissgebäude befinden und welche zentral liegen, eine besonders hohe Attraktivität. Zum anderen der städteplanerische Aspekt, denn es gilt, alles neu zu denken und zu gestalten. Die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger durch Lebensmittelgeschäfte und ähnlichem muss von Anfang an mitgedacht werden. Das Mitentwickeln eines Stadtteils ist anspruchsvoll und fordernd zugleich. Zu guter Letzt handelt es sich nicht um einen reinen Wohnbau. Zusätzlich zur Wohnnutzung gibt es zirka 40% Büro- und Gewerbenutzung, was bedeutet, dass alle Teile des Lebens in einem Quartier abgedeckt werden. Das ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance zugleich, das Quartier so zu bauen, dass es wie ein Dorf in der Stadt funktioniert. Langfristig und nachhaltig.

 

Der Begriff „smart“

Der Begriff „smart“ ist mittlerweile ein inflationärer Begriff denn: Es gibt die Intention am Markt, dass ein Begriff, welcher zu Beginn positiv besetzt war, für alles Mögliche wiederverwendet wird und er im Marketing eingesetzt wird. Der Begriff ist aber nicht nur Werbemittel und schon gar nicht gibt es ein Lösungsrezept für alle zukünftigen Herausforderungen. Unter „smart“ versteht Herr Vallant, die Summe aller Möglichkeiten am Standort zu nutzen, um langfristig ein nachhaltig funktionierendes Quartier zu sichern. Vor allem in Hinblick auf die Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch auf die Investorinnen und Investoren. Das fängt beim Baustoffmanagement auf der Baustelle an. Lässt sich Aushub am Standort aufbereiten und zum Beispiel zur Hinterfüllung wiederverwenden – ohne belastende Ab- und Antransporte. Kann Energie am Standort lokal produziert werden, bis hin zu welcher Qualität von Haus erbaut wird und für welche Nutzung. Der Wohnbau im Baufeld Mitte wird klima.Aktiv Gold zertifiziert, die Bürogebäude nach ÖGNI Platin.

Durch Simulation ist man draufgekommen, dass es in 42 Metern Tiefe durch eine Schichtverwerfung einen von Norden nach Süden verlaufenden Grundwasserfluss gibt. Nördlich des Baufeldes wurden Brunnen geschlagen, die 100 Liter Grundwasser pro Sekunde fördern und am Ende des Baufeldes wieder zur Versickerung bringen. Das ist ein hermetisch geschlossener Kreislauf. Mit Hilfe von Kältemaschinen und Wärmepumpen kann das Grundwasser somit zum Kühlen („Freecooling“) und zum Heizen durch Nutzung der Fußbodenheizung genutzt werden. Die Energie wird direkt unter den Gebäuden erzeugt, nicht nur CO2-neutral mit anderen Maßnahmen gerechnet. Als Backup-Leitung greift man auf die Abwärme des Stahlwerkes Marienhütte zurück, sollte die Energiezentrale temporär ausgeschaltet werden müssen. Somit ist sogar die „Zwischenlösung“ CO2-neutral.

Gemeinsam mit der TU Graz strebt man für den Einsatz einer aktiven Fassadenvorkühlung als Forschungsprojekt an, bei dem Teile des Innenhofes durch Sprühnebel gekühlt werden können. Das hat Auswirkungen auf die Balkone, wo die Bewohnerinnen und Bewohner eine Grundkühlung an Hitzetagen genießen können. Zusammen mit dem Freecooling-System für Innenräume schafft man ein angenehmes Klima an heißen Tagen, ganz ohne Klimaanlage und ohne Trinkwasser zu verwenden, sondern mit gereinigtem Grundwasser. Laut Herrn Vallant gilt es eine Lösung zu finden, die geringen Energieeinsatz benötigt. Umfassende Klimamaßnahmen, wie beispielsweise CO2-Reduktion, werden erst in 20 bis 30 Jahren Auswirkung zeigen. Das heißt, man benötigt auch kurzfristig wirkende lokale Lösungen auf die Klimaerwärmung. Hierfür könnte eine gezielte und adaptive Anwendung von adiabatischer Kühlung im Sommer unmittelbar Wirkung für die Menschen zeigen. Wenn Bauträger keine Lösungen für das gesamte Gebäude zur Verfügung stellen, wird sich jede Mieterin und jeder Mieter sowie Gewerbetreibender selbst jeweils eine kleine elektrische Klimaanlage installieren bzw. aufstellen, welche in Summe mehr Energie benötigen als ein zentraler Ansatz. Freecooling und adiabatische Kühlung könnten so ein leistbarer Ansatz für Kühlung in Zeiten der voranschreitenden Klimaerwärmung sein. Das gilt es im Forschungsprojekt zu beweisen.

Die Nachverdichtung in der Stadt ist für Herrn Vallant ein weiterer wichtiger Aspekt, wenn wir Grünflächen am Land schützen wollen. In der mySmartCity Graz hat man eine Bebauungsdichte im Schnitt von ca. 2. Man greift aber auf bereits vorgenutzte Flächen, der Industriefläche Waagner-Biro zurück, versiegelt also keine zusätzlichen Flächen.

Mit Hilfe von nachhaltigen Maßnahmen in Bezug auf Energie, Elektromobilität und der Qualität der Häuser und auch größere Wohnungsquerschnitte schafft man eine durchmischte Gesellschaft, die ihre Wohnungen langfristig belegen und nicht nur für kürzere Vermietungen wie beispielsweise für Pendlerinnen und Pendler. Das bietet den Investorinnen und Investoren Zukunftssicherheit und motiviert in nachhaltige „smarte“ Projekte zu investieren. „Smart“ ist hier für Oliver Vallant die Summe aller wirkender Maßnahmen. Allerdings, im Bereich der Mobilität ist es schwieriger „smart“ zu denken. Elektromobilität sieht der Bauträger, der selbst seit 30 Jahren Techniker (eigentlich Telematiker) ist und seit sechs Jahren elektrisch fährt, nicht als die einzige Problemlösung. Bei Batteriereichweiten von unter 300 Kilometern und in Ermangelung von Lösungen für LKWs wird es noch weitere Energieträger wie zB. Wasserstoff oder synthetisches Methan benötigen. Dennoch ist die Elektromobilität die Lösung für einen spezifischen Einsatz auf kurzen Wegen oder stadtinterne Lieferwege, für kleine bis mittlere Lasten und für Flottenfahrzeuge oder als Zweitauto. Für 90% dieser Fahrten kann man mittlerweile auf den Verbrennungsmotor verzichten. Schwierig also für den Bauträger Gebäude mit einer Nutzungsdauer von 50 Jahre mit der richtigen Mobilitätslösung auszustatten. Zukunftssicher wäre aus heutiger Sicht 100% Elektroladestationen in der Tiefgarage, was Anschlußwerte von zig Megawatt und hunderte Ladestationen, sowie ein aufwendiges Abrechnungsmanagement erforderlich machen würden. Und dann zeigt sich in 10 Jahren, dass der Wasserstoff „das Rennen macht“ und die gesamte Ladeinfrastruktur wird obsolet und Wasserstofffahrzeuge mit 400 bar aufgeladenen Drucktanks dürfen in Tiefgaragen womöglich gar nicht erst einfahren.

Eine weitere große Rolle in punkto Mobilität nimmt der öffentliche Verkehr (ÖV) ein. Man ist dankbar, dass die mySmartCity Graz eine eigene Straßenbahnanbindung bekommt.

 

Ein Umzug in die mySmartCity Graz lohnt sich

An diesem Standort hat man die kürzesten Wege. Es gibt neben den Wohnmöglichkeiten aller Kategorien, direkt daneben Arbeitsplätze, Technik/Wissenschaft in innovativen Unternehmen wie die AVL-List und im futuristischen Science-Tower der SFL, Gastronomie, Kultur und Konzerte in der Helmut-List-Halle als Veranstaltungsort, die Jahr für Jahr ein breites Programm an Kunst und Unterhaltung bietet. Des Weiteren wird es für diesen Stadtteil drei Straßenbahn-Haltestellen geben und mit dem Bahnhof gibt es auch eine funktionierende Anbindung aus der Stadt. So ist man durch den neuen Koralmtunnel in ca. 45Min von der mySmartCity Graz am Wörthersee, scherzt Oliver Vallant als gebürtiger Kärntner.

So entsteht vielleicht eine neue Community, die sich als Dorf in der Stadt versteht. Mit dem Nikolaus-Harnoncourt-Park, welcher im Projektgebiet angesiedelt ist, entsteht in naher Zukunft eine Grünzelle, für die Bewohnerinnen und Bewohner. Somit entwickelt sich ein schönes, modernes Umfeld, in dem man alles, was man für das alltägliche Leben – und darüber hinaus – benötigt, auf einem Fleck hat.

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